Erster Workshop im Rahmen des Projekts:
„Postkoloniale Perspektiven auf globalen Rassismus.
Widerstand und Einbeziehung von Migrantenstimmen in die rassismuskritische Bildungsarbeit“
Der erste Workshop fand am 12. November 2022 im Gebäude von OBUK statt und hatte zum Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Gemeinschaften kennenlernen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Geschichte unserer Herkunftsgebiete entdecken können. Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit, die historischen Ereignisse und Prozesse, die die jüngsten sozialen Aufstände in unseren Heimatregionen geprägt haben, aus unserer Perspektive zu betrachten und zu erklären, wie diese mit der Perspektive des historischen Kolonialismus bis in die Gegenwart verbunden sind. Anhand dieser Perspektiven diskutierten wir darüber hinaus, was wir unter Rassismus, Kolonialismus und den damit verbundenen Zusammenhängen verstehen.
Wir begannen die Reise, indem wir uns durch die Aktivität „Soziometrie“ kennenlernten, bei der wir ein wenig über unsere Geschichten und politischen Erfahrungen sprachen. Dabei tauschten wir einige interessante Ideen darüber aus, was wir unter „Aktivismus“ und „nicht-formalen Aktivitäten“ verstehen. Beides sind Begriffe, die wir oft verwenden, aber nicht immer verstehen, was wir damit meinen.
Wir hatten auch den Wunsch, mögliche zukünftige Netzwerke durch die Art und Weise, wie wir unsere Kämpfe und Gemeinschaften organisieren, besser zu visualisieren. Daher tauschten wir uns in einer zweiten Aktivität über die Kollektive und die verschiedenen Möglichkeiten aus, wie wir uns als MigrantInnen in Berlin zu verschiedenen Themen politisch organisieren, wie z.B. die Unterstützung von MigrantInnen und Flüchtlingen, die Sichtbarmachung der Kämpfe in unseren Nachbarschaften in Berlin, die Rolle der Deutschen heute in verschiedenen Teilen der Welt und andere Themen.
Gegen Ende des Tages gab es eine interessante Übung zur Rekonstruktion der Geschichte aus unserer Perspektive: Wir erstellten gemeinsam eine Zeitleiste mit wichtigen Ereignissen, die uns helfen, die verschiedenen Ereignisse zu verstehen, die zu den jüngsten gesellschaftlichen Aufständen in Chile und im Sudan geführt haben.
Diese Ereignisse sind so eng mit verschiedenen Bereichen und Themen, regionalen und globalen Fakten und Herangehensweisen verwoben, dass es interessant ist, eine kollektive Übung zur historischen Rekonstruktion durchzuführen. Wir haben gelernt, indem wir unseren Partnern zuhörten und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Kontexten der beiden Länder herausfanden.
Wir sind froh, das Projekt initiiert und begonnen zu haben, und freuen uns darauf, weiter zu lernen und unsere Erfahrungen auszutauschen, um sie in Bildungsmethoden mit einer wichtigen sozialen und politischen Wirkung einfließen zu lassen.